Black is the Color
Fotografie ist Dialog. Zwischen Fotografen und Modell, aber auch zwischen Porträtiertem und Betrachter. Daher hat auch kein anderes Genre in der Geschichte des Mediums seit jeher die gleiche Faszination auf den Menschen ausgeübt wie die Porträtfotografie. Auch über 180 Jahre nach ihrer Erfindung und insbesondere auch nach Jahrzehnten, in denen sich die Digitalfotografie durchgesetzt hat, ist das Porträt das beliebteste Ausdrucksmittel für fast jeden Menschen. Wie einfach erscheint es heute angesichts aller technischen Optimierungsmöglichkeiten das scheinbar perfekte Porträt zu verwirklichen. Doch gerade in Zeiten medialer Überproduktion und der Allgegenwart überwirklich glatter Kameraschönheiten gibt es die Sehnsucht nach einem Bild, das Wahrhaftigkeit und Nähe ausstrahlt. Nach einem Bild, dem es gelingt, den Charakter eines Menschen sichtbar werden zu lassen und seine Persönlichkeit zum Strahlen zu bringen. Professionelle Fotografen sind daher ganz besonders gefragt, wenn es um Abgrenzung zur Beliebigkeit geht und es gilt, die Einzigartigkeit in der Porträtfotografie zu meistern.
Seit über zehn Jahren hat sich Andreas Jorns, der autodidaktisch zur Fotografie fand, intensiv mit der Porträtfotografie auseinandergesetzt und seine ganz eigene Bildsprache entwickelt. Um authentische Momente zu finden, setzt er auf Reduktion. Schwarzweiß ist ihm Farbe genug und er braucht auch nicht viele Requisiten oder aufwendige Kulissen. Viele seiner Porträts vor schwarzem Hintergrund zeugen von dem Interesse am Gegenüber, dem Blick auf die Individualität des Menschen vor seiner Kamera, vor allem aber von seinem Gespür, den richtigen Moment zu erhaschen, um aus den Aufnahmen weit mehr als einfache Porträts entstehen zu lassen. Jorns enthüllt – im wahrsten Sinne des Wortes.
Jorns Aufnahmen sind direkt, unmittelbar und verweisen auf den Kern eines jeden Porträts: auf den Moment des Dialogs. Seine Modelle lassen sich auf die direkte Dialogsituation mit der Kamera und dem Fotografenblick ein, sie beginnen vor und mit der Kamera zu spielen. So wie die Modelle dem Fotografen vertrauen, so vertraut der Fotograf auf seine Kamera. Dass er sich für Leica Kameras entschieden hat, ist kein Zufall. Verlässlichkeit, aber vor allem die Reduktion und Kompaktheit der Leica passen zum Stil des Fotografen. Seine Aufnahmen laden zum Entdecken ein. Eine Inspiration – nicht nur für Porträtenthusiasten.
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