The Networks
of the World
Deserve Witnesses
Ciril Jazbec
Fotografie hat mich viel über die Welt gelehrt.
Das Bild gehört zu einem größeren Projekt, mit dem ich die Geschichte der Technologierevolution in Ostafrika erzählen wollte. Dies ist ein ganz besonderer Augenblick. Als ich ihn festhielt, dachte ich, dass es ja nicht nur um Frauen und ihren Einsatz von Technologie geht, sondern auch um eine neue Facette Afrikas, die vielleicht den weltweiten Blick auf diesen Kontinent verändern kann. Wir haben beeindruckende technologische Geschichten begleitet, u. a. über die BRCK-Tablets aus Nairobi. Technologie hat in abgelegenen Regionen Afrikas Einzug gehalten – hauptsächlich in Form von relativ günstigen Handys –, doch BRCK-Tablets eröffnen jetzt ganz neue Lernmöglichkeiten für die Frauen und Kinder der Samburu im kenianischen Reservat. Rund 50 Samburu-Frauen treffen sich jede Woche, um in der einzigen Schule im Dorf zu unterrichten und zu lernen. Die Gemeinde wird sich über den Wandel der Zeit bewusst und möchte die Jugend, die später das Reservat verlässt und in Nachbarorte zieht, ausbilden. Sie weiß um ihre Realität und will eine neue Generation auf die Zukunft vorbereiten und für diese stärken.
Halte die Emotionen fest.
Ciril Jazbec
Ich wusste schon früh, dass ich Fotograf werden wollte. In meiner Grundschule gab es einen Dunkelraum; der gesamte Prozess hat mich sehr interessiert. Heute bin ich Dokumentarfotograf und konzentriere mich auf Langzeitprojekte.
Gute Fotografie bedeutet, das Handwerk so gut zu lernen, dass man bereit ist, alles Erlernte auch wieder zu zerlegen. Das Festhalten von Emotionen ist das Wichtigste für mich und gleichzeitig auch das Schwierigste. Man muss bei vollem Bewusstsein und in der richtigen Verfassung sein. Wenn man meint, es schon geschafft es zu haben, ist es aus. Es geht darum, morgens aufzuwachen und die Arbeit mit der richtigen Einstellung anzugehen, d. h. harte Arbeit, Offenheit und Ehrfurcht. Es ist relativ einfach, eine tolle Aufnahme zu machen, doch um etwas in sich Geschlossenes zu schaffen, bedarf es Können und einer aufmerksamen Wahrnehmung.
Für die meisten meiner Arbeitsaufträge nutze ich aktuell die neue Leica SL2 und für persönlichere Projekte die Leica M10. Diese beiden Kameras sind mit mir um die ganze Welt gereist. Im Jahr 2013 habe ich den Leica Oskar Barnack Newcomer Award gewonnen und meine erste digitale Leica M erhalten. Ich hatte zwar eine Leica M6, doch diese wurde mir einige Monate zuvor während eines Auftrags gestohlen. Die Auszeichnung hat mir viele Türen eröffnet und mir zu Traumaufträgen verholfen. Leica ist für mich mehr als nur eine Kamera.