Intro
1973 beschloss die Familie Leitz, eine Manufaktur in Vila Nova de Famalicão – rund 40 Kilometer nordöstlich von Porto in Portugal – zu eröffnen, um die steigende Produktion von Leica Produkten zu bewältigen. Famalicão war der richtige Ort dafür, da es dort bereits Arbeiterinnen und Arbeiter gab, die auf Feinmechanik spezialisiert waren. Seit 50 Jahren nun spielt Portugal eine wichtige Rolle, und so feiert Leica den Erfolg, die Vielfalt und die Gemeinschaft, die Wetzlar und Famalicão verbinden.
Wir schauen auf 50 Jahre portugiesisch-deutsche Firmengeschichte zurück und richten unseren Blick gleichzeitig in die Zukunft. Innovation bleibt unser Fokus, sowohl in Famalicão als auch in Wetzlar.
Pedro Oliveira · Vitor Freitas
Hinter die Kulissen
50 Jahre Leica Portugal
Die Reise von Wetzlar, Deutschland, nach Nordportugal: Bereits Ende der 1960er-Jahre sahen sich die Optischen Werke Ernst Leitz Wetzlar aufgrund der gestiegenen Produktionskosten in Deutschland gezwungen, nach alternativen Produktionsstandorten zu suchen. Nach Abwägung der Möglichkeiten entschied man sich für die Eröffnung einer Produktionsstätte in Vila Nova de Famalicão, Portugal. Die dort ansässigen Arbeitskräfte waren bereits mit der Feinmechanik vertraut. So wurde vor 50 Jahren der Grundstein für das Werk in Portugal gelegt, das heute aus der Firmengeschichte nicht mehr wegzudenken ist.
1973–1983: Wie alles began
Leica Aparelhos Ópticos de Precisão wurde 1973 gegründet. Neben der Herstellung von Mikroskopkomponenten montieren die erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort auch Teile für Leica Objektive und Kamerasysteme. Es folgten die Produktion von Trinovid-Kompaktferngläsern und 1976 die komplette Montage der Leica R3. Am 27. Juli 1978 gründete Leica Portugal die Grupo Desportivo e Recreativo Leica (G.D.R.L.), die wesentlich zur Förderung des Zusammengehörigkeitsgefühls der Belegschaft in Famalicão beitrug.
1984–1999: Ein bedeutsamer Meilenstein
Das Jahr 1984 markiert einen bedeutenden Meilenstein: In der portugiesischen Fabrik begann die Vormontage der legendären Leica M6. 1996 wurde die Produktion der R8 aufgenommen, die mit der Einführung des DMR-Digitalrückteils den Übergang zur digitalen Spiegelreflexkamera markierte. 1997 erhielt Leica die ISO-9001-Zertifizierung, was zur Gründung neuer Abteilungen für Logistik und Produktionstechnik führte. Schließlich wurde im November 1997 das SAP-Projekt gestartet, das zwölf Monate später in Betrieb genommen wurde. Der Umsatz in diesem Jahr betrug 25 Millionen Euro.
2000–2015: Herausforderungen meistern
2009 sah sich Leica Portugal mit Produktionsproblemen konfrontiert, doch die Einführung der M9 und der S2 im September desselben Jahres kurbelte die Produktion an und ermöglichte die Einstellung von 150 neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Im Jahr 2013 zog Leica Portugal in ein 52.400 m² großes Gebäude mit speziellen Bereichen für Produktion, Montage, Optik und Mechanik um. Zwei Jahre später wurde eine Engineering-Abteilung eingerichtet und die Leica Familie weiter vergrößert.
2016–2023: Die Kultur im Blick
Der Leica Store Porto wurde im Dezember 2016 eröffnet und ebnete den Weg für die Leica Galerie und die Leica Akademie im selben Gebäude. Ein Jahr später übernahm Leica Portugal die Verantwortung für das Management der Kundenbeziehungen und den Großhandel für Sportoptikprodukte, was 2018 in der vollständigen Übernahme durch die Leica Camera AG gipfelte. Heute beschäftigt das Unternehmen in Famalicão 814 Personen und macht aus dem Wetzlarer Traditionsbetrieb ein europäisches Unternehmen, das die Werte von Leica mit Leidenschaft in die Welt trägt.
2023: 50 Jahre Leica Portugal
Dr. Andreas Kaufmann
„Die Belegschaft ist wirklich engagiert, und es ist ein offenes Geheimnis, dass der Erfolg von Leica auch in Famalicão und dieser Fabrik liegt.“
Aufsichtsratsvorsitzender der Leica Camera AG
Pedro Oliveira
„Heute haben wir eine Fabrik, die in der Optikbranche Maßstäbe setzt.“
Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Leica Famalicão
Vitor Freitas
„Was ich hier gefunden habe, ist Leidenschaft und Perfektion. Die Menschen hier sind so engagiert, und ich denke, das macht unseren Erfolg aus. Nennen wir es beim Namen: So wie wir hier arbeiten, so wird die Marke wahrgenommen, weltweit.“
Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Leica Famalicão
Alfredo Cunha
Alfredo Cunha kann auf ein herausragendes Werk zurückblicken, das ein halbes Jahrhundert umspannt. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von Leica Portugal präsentiert die Leica Galerie Porto Alfredo Cunha, Portugal from 1973 to 2023: A Work in Progress, eine Hommage an sein Heimatland. Als Leica Enthusiast ist Cunha der perfekte Kandidat für dieses Jubiläum: „Leica Kameras sind robust und besitzen eine fantastische optische Qualität. Sie sind Werkzeuge, aber gleichzeitig fühlen sie sich wie eine Verlängerung meines Auges an.“ Die Ausstellung wird bis Mitte Januar 2024 in der Galerie in Porto zu sehen sein – ein Denkmal für Cunhas Leidenschaft für Fotografie und Leica.
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1 © Alfredo Cunha Lisboa 1974
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2 © Alfredo Cunha Vila Verde 1999
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3 © Alfredo Cunha Vila Verde 2017 - cópia
PORTUGAL 1973 – 2023: A WORK IN PROGRESS
Die Leica Galerie in Porto präsentiert 50 Jahre Bilder des portugiesischen Fotografen Alfredo Cunha.