Carla Meurer hat eine durchaus seltene Gabe: Ihr gelingt es Betrachter*innen mit ihren Bildern in Welten mitzunehmen, die auf den ersten Blick fremd erscheinen, von denen man aber bald mit Staunen bemerkt, dass man ihnen nahegekommen und wie selbstverständlich in sie eingetaucht ist. Besucher*innen der Ausstellung „Was mich berührt“ in der Leica Galerie Düsseldorf begegnen in Meurers Werken Menschen und Dingen, als hätten sie sie selbst erlebt oder gesehen. Und das, obwohl ihre Schwarz-Weiß-Bilder der Realität doch eher ein wenig entrückt wirken. Was ist es, was ihren Blick so besonders, ja, einzigartig macht? Je mehr man sich ihren Bildern aussetzt, umso mehr spürt man darin immer wieder dieselbe Haltung, sowohl liebevoll als auch abenteuerlustig – nichts scheint allzu vertraut oder gar selbstverständlich, sondern sie legt uns ihre Dinge allesamt als einmalig nahe. Die Bilder Meurers haben trotz der Unterschiedlichkeit der Motive eine Stringenz mit der die Fotografin den Kern des Kunstmachens umschließt. Und das alles fernab von einer Grelle, Aufgeregtheit und Egozentrik. Umso seltener, umso schöner.
„Ich sehe mich als Dilettantin im ursprünglichen Sinne, als jemand, die aus Interesse und Vergnügen fotografiert. Aus Freude an der Sache. Am liebsten mit einem 24er Objektiv. Ich mag es, dass ich nah herangehen muss, um mit der Kamera zu erfassen, was meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Ich trete in Kontakt, nähere mich an, im wörtlichen Sinne betrete ich den Raum dessen, was ich festhalten möchte und tue dies mit dem mir größtmöglichen Respekt und mit all meinen dilettantischen Fähigkeiten. In meiner Fotografie halte ich Momente fest, in denen ich berührt werde. Mit neugierigem Blick und offenem Herzen entreiße ich sie behutsam der Zeit, auf dass sie auch Sie berühren mögen,“ erläutert Carla Meurer ihre Arbeit.
Virtueller Rundgang
Leica Gallery Dusseldorf
Königsallee 60
40212 Dusseldorf
ドイツ