In seinen Aufnahmen beschäftigt sich der Künstler mit dem Phänomen des Schwarz-Weiß-Denkens, mit der Tendenz, die Welt in Extremen wahrzunehmen, wie wir es heute verstärkt erleben. Dieses Denkmuster, das in der Psychologie auch als polarisiertes Denken bezeichnet wird, gilt als kognitive Verzerrung, weil es einen davon abhält, die Welt so zu sehen, wie sie oft ist: komplex, nuanciert und voller Zwischentöne.
„Meine Motive sind teilweise mit Worten schwer zu erklären, weil sie widersprüchliches zeigen und uneindeutig sind“, so Lars Eidinger. Die Bildsprache hingegen, hält dem stand, weil sie nicht erklärt oder kommentiert, sondern offenbart. Georg Büchner lässt den Titelhelden in Dantons Tod sagen: „Die Welt ist das Chaos. Das Nichts ist der zu gebärende Weltgott.“ Diese Idee vom Nichts, vom nicht Sichtbaren, ist sein persönlicher Anlass zu fotografieren – das zu zeigen, was wir übersehen. Die Bilder sind nicht inszeniert. Sie stehen einerseits in der Tradition der Street Photography, andererseits des Object trouvé. „Es ist alles da, ich verhelfe ihm nur zur Sichtbarkeit“, so der Künstler.
Die Ausstellung „Black & White Thinking“ ist vom 8. Mai bis zum 12. August 2023 von Montag bis Samstag jeweils von 10.00 bis 19.00 Uhr in der Leica Galerie Düsseldorf in der KÖ Galerie (Königsallee 60) zu sehen. Der Eintritt ist frei. Die Bilder sind in verschiedenen Größen zu erwerben, die Auflage ist limitiert.
Die Bilder der Ausstellung sind mit der Leica M11 entstanden.
Virtueller Rundgang
Leica Galerie Düsseldorf
Königsallee 60
Deutschland