Arnold Crane & Dietmar Roller
Zwei beeindruckende Ausstellungen in der Leica Galerie Wetzlar sind ab dem 7. November zu sehen.

Die Leica Galerie Wetzlar präsentiert zwei neue Ausstellungen, darunter: spannende Porträts von legendären Fotografinnen und Fotografen des amerikanischen Fotografen Arnold Crane. Außerdem sind engagierte Bildreportagen des Menschenrechtsexperten Dietmar Roller in der Leica Galerie Wetzlar zu sehen.

Girl Standing in Front of a Clay Puddle

@Dietmar Roller

Dietmar Roller: Aus allen Schatten. Verborgene Realitäten im Licht

Als Fotograf und Menschenrechtsexperte richtet Dietmar Roller (*1956) seit über zwei Jahrzehnten mit seiner Kamera und seiner Arbeit den Blick auf unsichtbare Realitäten der globalisierten Welt und beleuchtet die zutiefst berührenden Schicksale von Menschen, die selbst unter extremen Bedingungen für die eigene Freiheit und das Recht auf Würde kämpfen. Ob im Kongo, in Ghana, Äthiopien oder Bangladesch und Südasien: Dietmar Roller kennt all die Orte der Ausbeutung, Armut und modernen Sklaverei und rückt die Menschen und ihre Schicksale in den Mittelpunkt, die im Schatten globaler Ungerechtigkeit zu überleben versuchen. „Ich fotografiere nicht, um Elend zu zeigen, sondern um Wahrheit sichtbarer zu machen“, so Roller, der seine Leica dabei nicht nur als Werkzeug versteht, sondern auch „wie einen Resonanzkörper. Die Kamera hält fest, was mir begegnet: Jammer und Freude, Ausbeutung und Hoffnung, Angst und Sehnsucht“. Die Ausstellung in der Leica Galerie Wetzlar vermittelt eindringlich und eindrücklich, wie Ausbeutung und Abhängigkeiten auch mit unserer Realität verbunden sind.

Man Smoking

@Arnold Crane

Giganten: Arnold Cranes Fotografenporträts 

Ob Ansel Adams, Brassaï, André Kertész, Man Ray oder Berenice Abbott: Er hat sie alle getroffen! Die Großen, die Berühmten, die ikonischen Vorbilder der Fotografie des 20. Jahrhunderts. Dem amerikanischen Fotografen Arnold Crane (1932–2014) ist es immer wieder gelungen, sie in direkten, eher privaten, feinsinnigen und faszinierenden Porträts festzuhalten. So wurde Crane selbst zu einem geschätzten und gefeierten Fotografen. Seine Porträtserie verfolgte er über Jahrzehnte, hatte persönlichen Zugang zu den „Giganten der Fotografie“, wie er selbst einmal die von ihm porträtierten Kolleginnen und Kollegen bezeichnete. In drei Jahrzehnten machte Crane immer wieder Haus- und Atelierbesuche, um die Atmosphäre und den Lebensalltag der Porträtierten einzufangen. Ohne Blitz, immer in Schwarzweiß. Bei seinen Begegnungen wuchs in langen Gesprächen das Vertrauen, sodass Cranes Kamera – meistens eine Leica M – gar nicht mehr bemerkt wurde. Crane nahm nicht nur Porträts auf, sondern transportierte auch mit seinen Aufnahmen die gesamte Magie des fotografischen Augenblicks. Entstanden ist ein Who’s who der fotografischen Welt des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung in der Leica Galerie Wetzlar schafft ein Wiedersehen mit über 20 Fotografinnen und Fotografen, von denen heute nur noch einer, Lee Friedlander, am Leben ist – doch mit ihren Bildern und Reportagen sind alle Porträtierten unsterblich geworden.