Drama in jedem Pixel

Kultthriller neu inszeniert
Sacha Goldbergers Projekt „The Lady Does Not Vanish“ ist eine visuelle Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen. Detailverliebt und mit viel Dramatik inszenierte der Fotograf ikonische Szenen aus Hitchcock-Klassikern mit vertauschten Rollenbildern neu. So entstanden neue Blickwinkel, die den Wandel der Zeit sichtbar machen und dazu anregen, das eigene Rollenverständnis von Mann und Frau zu hinterfragen.
Fotografische Herangehensweise
Hitchcocks Filme zeigen meist weibliche Opferfiguren, die von den Handlungen der männlichen Protagonisten verängstigt und schockiert sind. Aufgewachsen in einem Haushalt starker Frauen, fragte sich Sacha Goldberger irgendwann, wie diese Filme wohl ausgesehen hätten, wenn der Kultregisseur ein Feminist gewesen wäre.
In seiner Serie „The Lady Does Not Vanish“ wirft Goldberger einen feministischen Blick auf Schlüsselszenen aus Hitchcocks bekanntesten Werken. Dabei wählt der Fotograf bewusst ikonische Szenen voller Dramatik aus, die ihn persönlich geprägt haben, und interpretiert sie mit unkonventioneller Bildsprache neu.
Detailverliebte Planung
Insgesamt hat Goldberger mit einem aus 65 Personen, 5 Hunde und 2 Katzen bestehendem Team 12 Sets im Studio sowie 20 Sets in der Natur realisiert. Um den Originalbildern aus Hitchcocks Filmen möglichst nahe zu kommen, überließ er nichts dem Zufall. So wurden für jedes Bild Schauspieler und Epochenstil, Dekorationen und Accessoires, Frisuren und Make-up und natürlich auch das fotografische Equipment äußerst sorgfältig ausgewählt.

Durchdachtes Equipment
Für die aufwendige Serie setzte Sacha Goldberger sowohl digitale als auch analoge M-Kameras sowie eine Vielzahl von M-Objektiven ein. Je nach gewünschter Stimmung und Atmosphäre wählte er das passende Equipment, um jede Szene filmisch detailgetreu nachzustellen und den gewünschten Look zu erzielen.
Die M11 überzeugt mit hoher Auflösung und exzellenter Bildqualität – für ihn essenziell, um großformatige Prints zu produzieren. Mit seiner analogen M6 und sorgsam gewählten Filmen beeinflusste er gezielt die Bildwirkung und den visuellen Ausdruck jeder Szene.
Der Fotograf
Der Fotograf Sacha Goldberger wurde 1968 in Paris geboren und begann seine Karriere als künstlerischer Leiter in der Werbebranche. Nach seinem Studium an der Gobelins Photography School in Paris veröffentlichte er mehrere erfolgreiche Bildbände und wurde mit der Serie über seine Großmutter "Mamika" erstmals einem breiten Publikum bekannt. Mit aufwendig inszenierten Projekten wie „Super Flemish“ erschaffte er visuelle Welten von filmischer Dimension. Goldbergers Werke wurden international ausgestellt und sind teils in beeindruckenden Formaten zu bestaunen.
Die Ergebnisse der Serie überraschen, die Kulissen ähneln sehr denen aus den Hitchcock Filmen – auch wenn es letztendlich die menschlichen Beziehungen sind, die uns in dieser Serie interessieren.
Sacha Goldberger