Wesentlich für die Arbeit von Daria Troitskaia ist ihre persönliche Unabhängigkeit. Sie sagt: „Der einzige Mensch, den ich überzeugen muss, bin ich selbst.“ Als Fotografin von sich selbst überzeugt ist sie dann, wenn sie die zuvor konzipierte Idee im Sucher einer ihrer Leica-Kameras wiederfindet. Daria ist ständig unterwegs, das war auch nie anders. Geboren in St. Petersburg, aufgewachsen in Wien. Bis vor kurzem noch lebte die Kosmopolitin auf Malta, aktuell hat sie sich in Mailand wiedergefunden. Ihre Wohnorte wechselt sie häufig, doch fotografisch geht sie beständig und konsequent den Weg einer freischaffenden Künstlerin.
Mit ihrer Arbeit verfolgt sie primär ästhetische Ziele, in ganz unterschiedlichen Kontexten. Oft inszeniert sie dramatische Situationen, irgendwo zwischen Erotik und Provokation, in deren Mittelpunkt selbstbewusste, schöne Frauen stehen. Auch hat die Fotografin keine Scheu vor luftiger Höhe. Immer wieder mietet sie einen Helikopter und fotografiert Küstenstädte, Segelregatten oder einfach nur abstrakt wirkende Formen und Farben der unter ihr liegenden Landschaft. Angeregt durch die abstrakte Malerei setzt sie diese Kunstform fotografisch um. Große Inspiration holt sie sich hier von dem expressionistischen Maler Mark Rothko.
Mit ihrer Rolle als Frau setzt sich Daria offensiv auseinander. Ihre Models repräsentieren ihr Alter Ego. Auf einer Ebene mit den Models zu sein, ist für die Umsetzung ihrer ästhetischen Visionen unverzichtbar. Deshalb arbeitet sie fast ausschließlich mit Frauen. In Darias Augen haben Frauen gelernt sich anzupassen, sogar sich zu verbiegen, und dennoch mit den eigenen Emotionen verbunden zu bleiben.
Darias Fotografie ist eine Reise zu ihr selbst. Dieses innere Ergründen betreibt sie nicht zaghaft, sondern spektakulär, in starken Bildern. Zusammen mit der Fotografin nehmen wir Sie mit auf die spannende Erkundung eines Portfolios, das vielseitiger kaum sein könnte.