Emanuele Scorcelletti: Elegia Fantastica
Die Leica Galerie Wetzlar präsentiert vom 23. Mai bis zum 22. September 2024 das künstlerische Projekt „Elegia Fantastica“ von Emanuele Scorcelletti

Mit der „Elegia Fantastica“ nimmt der renommierte Fotograf die Betrachterinnen und Betrachter mit auf eine faszinierende Reise, in der seine Reflexionen über die Beziehungen zu bestimmten Orten im Mittelpunkt stehen. Scorcelletti versteht das Projekt als poetische Komposition, als raffinierte Elegie, die sich in der Auswahl für die Leica Galerie Wetzlar aus zwei Werkgruppen zusammensetzt: „Memories“ und „Visions“. Wie immer gelingt es dem Fotografen meisterhaft, mit seinen schwarzweißen Bildkompositionen zu verführen und zu bezaubern. 

Bekannt wurde Scorcelletti vor allem mit seinen prachtvollen Aufnahmen aus der Welt der Celebrities. Dass er aber nicht nur ein Experte für Glanz und Glamour ist, hat er immer wieder mit großartigen, oft eher stillen Serien bewiesen, in denen er zum Beispiel seine Leidenschaft für Pferde zeigt, sich als ausgewiesener Landschaftsfotograf präsentiert oder sich dem Genre der Street Photography widmet. Mühelos kombiniert und vereint er in seinem Œuvre die unterschiedlichsten Welten und entwickelt dabei immer überraschend kreative Bildideen.

Im Projekt „Elegia Fantastica“ bezieht sich der 1964 in Luxemburg geborene und in Paris lebende Fotograf auch auf seine italienischen Wurzeln. In den intensiven Schwarzweißaufnahmen begibt er sich visuell auf eine Reise zu Orten der Vergangenheit und auf die Suche nach bedeutungsvollen Räumen. Dabei gelingt es ihm, seine persönlichen Erfahrungen in Momente einer kollektiven Erinnerung mit stark emotionaler Wirkung zu verwandeln. Während viele Motive aus der Gruppe der „Memories“ in ihrer raffinierten Bildsprache an große Vorbilder wie Mario Giacomelli oder Henri Cartier-Bresson erinnern und Momente des Alltags feiern, unternimmt er mit der Gruppe der „Visions“ einen spannenden Sphärenwechsel. Hier werden die Bilder abstrakt, lichtdurchflutet, und er arbeitet bevorzugt mit Unschärfen. Nutzte er für die erste Gruppe seine Leica M6, fotografierte er die „Visions“ mit seiner Leica M Monochrom (Typ 246) – frei von jeglicher Retusche oder Überzeichnung. Das Ergebnis seines Bilderreigens fügt sich in der Ausstellung in der Leica Galerie Wetzlar zu einer spannenden Reise, die sowohl melancholisch und bewegend im ersten Teil der „Memories“ beginnt als auch leidenschaftlich und erhaben im zweiten Teil voranschreitet.

Emanuele Scorcellettis Eltern stammen aus den italienischen Marken und dem Friaul. Geboren wurde er 1964 in Luxemburg. Bereits mit sechs Jahren schenkte seine Mutter ihm die erste Kamera, mit der er seine Leidenschaft für die Fotografie entdeckte. Er studierte am Institut national de radioélectricité et cinématographie (INRACI) in Brüssel. Zwischen 1989 und 2009 war er bei der Agentur Gamma in Paris und arbeitet bis heute als freier Fotograf für Magazine, Werbung und Mode. Sein Bild, das Sharon Stone auf dem roten Teppich vor dem Palais des Festivals in Cannes zeigt, wurde 2003 mit dem World Press Photo Award in der Kategorie Kunst und Kultur ausgezeichnet. Neben den Porträts und Aufnahmen im Kontext von Kino, Mode und Luxusmarken hat er immer auch an sozialen Projekten gearbeitet. Sein Interesse an der Verbindung von Mensch, Umwelt und Natur setzte er in zahlreichen Serien um. Scorcellettis Werk wurde mehrfach ausgezeichnet und vielfach ausgestellt, u. a. in den Leica Galerien München und Salzburg.

Zitat Karin Rehn-Kaufmann:

„Er kann einfach alles: ob große Inszenierung, fein beobachteter Moment oder scheinbar zufälliger Schnappschuss. Dem grandiosen Fotografen Emanuele Scorcelletti gelingt es einfach immer wieder, eine Geschichte zu erzählen, die die Betrachtenden zum längeren Verweilen verführt. Obwohl er die Abwechslung liebt, ist sein Stil unverwechselbar.“

Mit Unterstützung des Italienischen Kulturinstitus Köln.