
Édouard Elias – Augenzeuge
Krieg und Flucht, Unterdrückung und Armut – die harte Realität in berührenden Bildern festgehalten
Zum 100-jährigen Jubiläum der Leica I präsentiert die Leica Galerie Wetzlar eine eindrucksvolle Ausstellung des französischen Fotografen und Fotojournalisten Édouard Elias.
Der Fotograf Édouard Elias zählt zu einer jungen Generation von Bildreportern, die sich mit Empathie und Verantwortung dafür einsetzen, globale humanitäre Krisen sichtbar zu machen. Die Leica Galerie Wetzlar präsentiert vom 29. Juni bis 21. September 2025 eine Auswahl seiner drei bislang wichtigsten Serien.

Well 77
Mit dieser Schwarz-Weiß-Reportage zeigt Édouard Elias die dramatischen Löscharbeiten an den brennenden Ölquellen im Irak Anfang 2017.
SOS Aquarius
Im Frühjahr 2016 begleitete Elias das Rettungsschiff Aquarius auf seinem Einsatz im Mittelmeer – im Versuch, das Leben von Migrantinnen und Migranten zu retten, die auf seeuntauglichen Booten eine gefährliche Flucht nach Europa wagten. Mit seiner Schwarz-Weiß-Serie dokumentierte er den Rettungsversuch.
Zentralafrikanische Republik
Die dritte Bildserie wurde 2014 in der Zentralafrikanischen Republik aufgenommen, als Elias das Leben einer Fremdenlegionseinheit aus nächster Nähe einfing. Mitten im brutalen Bürgerkrieg entstand ein bewegendes visuelles Zeugnis.
Diese Arbeit ist mehr als ein Beruf – sie ist Leidenschaft und Notwendigkeit. Sie erfordert Hingabe, die oft auf Kosten des persönlichen Komforts und der Sicherheit geht. Mich zieht nicht die Gefahr an, sondern die Möglichkeit, dort zu sein, wo sich Geschichte vollzieht.
Édouard Elias

Die Arbeit von Édouard Elias lebt von Nähe und Echtheit. Mit empathischer Ausdauer taucht er tief in Themen, Orte und Lebensgeschichten ein – weit entfernt von oberflächlicher Sensation. Seine Fotografien erzählen Geschichten von Mut und Widerstandsfähigkeit. Sie erzählen von Menschen, die trotz Widrigkeiten weitergehen. Durch persönliche Begegnungen und seine direkte Teilhabe entstehen Bilder, die berühren. Bilder, die bleiben.
Als Fotograf betrachte ich meine Arbeit als eine Form des Geschichtenerzählens, vergleichbar dem Arrangieren von Wörtern und Sätzen, um eine Erzählung zu vermitteln.
Édouard Elias
Details zur Ausstellung:
Datum: 29. Juni – 21. September 2025
Öffnungszeiten: 10:00 - 18:00 Uhr (täglich)
Ort: Leica Gallery Wetzlar
Am Leitz-Park 5
35578 Wetzlar
Über Édouard Elias
Geboren 1991 in Nîmes, wuchs Édouard Elias in Ägypten auf, kehrte 2009 nach Frankreich zurück und fand nach einem abgebrochenen Wirtschaftsstudium seine Berufung in der Fotografie. Schon während des Studiums dokumentierte er auf eigene Initiative die Lage syrischer Geflüchteter. 2013 geriet er in Syrien in IS-Gefangenschaft – ein prägendes Erlebnis, das seinen Blick schärfte. Seither berichtet er mit großer Empathie aus Krisen- und Kriegsgebieten weltweit. Seine vielfach ausgezeichneten Arbeiten entstehen bevorzugt mit Leica M-Kameras – darunter M2, MP, M11-P und M-Monochrom.

Die Ausstellung wurde mit der Hilfe von WhiteWall realisiert.