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Paris Photo 2015: Leica präsentiert die Ausstellung „J’étais là“ von Stéphane Duroy und Paulo Nozolino

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Paris Photo 2015: Leica präsentiert die Ausstellung „J’étais là“ von Stéphane Duroy und Paulo Nozolino

Seit nunmehr über zehn Jahren ist die Leica Camera AG Partner der renommierten Messe für Fine Art Photography „Paris Photo“. Einmal mehr beweist das Unternehmen dort auch in diesem Jahr sein Engagement für die Fotografie und deren Ausnahmekünstler und präsentiert vom 12. bis zum 15. November 2015 im Grand Palais eine von Paul Cottin initiierte Ausstellung von Stéphane Duroy und Paulo Nozolino. Die beiden Fotografen haben im Rahmen eines Gastaufenthalts im Kunstzentrum GwinZegal in Guingamp ihren nüchternen, kompromisslosen Blick auf die Bretagne gerichtet und ihre Eindrücke festgehalten.

„Stéphane Duroy und Paulo Nozolino verbindet ihr von Misstrauen geprägter Anspruch an das Medium Foto, die Welt in ihrer ganzen Komplexität zu zeigen. Schonungslose Ansichten, die Abwendung von großen Dimensionen und die Ökonomie der Bilder sind die gemeinsamen Merkmale ihres fotografischen Schaffens in der Mittelbretagne.
Diese Arbeit behandelt sehr direkt die ‚abqualifizierten‘ Bereiche einer Identität, die sich in größtenteils folkloristisch geprägten Darstellungen und Bildfolgen ausdrückt“, so Paul Cottin.

„Die an den Rand gedrängten Anzeichen eines normalen Lebens erzählen uns eine andere ‚Geschichte‘ aus der Welt einer landwirtschaftlich ausgerichteten Gesellschaft, die allmählich verschwindet. Dies stellt auch eine Auseinandersetzung mit den Werten unserer modernen anthropozentrischen und ‚virtualisierten‘ Gesellschaften dar. Für ihre Arbeit in der Mittelbretagne nahmen die Fotografen eine ländliche Gegend unter die Lupe. Das Erscheinungsbild ist von ‚Landwirtschaftsbetrieben‘ von immer größeren Ausmaßen geprägt, deren Zahl aber stetig abnimmt, und zu denen sich blutleere Dörfer gesellen.

Die Bilder von Paulo Nozolino sind bemerkenswert dicht und kontrastreich – bis hin zum Abstrakten. Allesamt geben sie einen Ausblick auf die Entwicklung unserer Gesellschaften. Auch durch den fehlenden faktischen Bezug zum Ort der Aufnahme verlässt die Arbeit den streng geografischen Rahmen und bewegt sich über das Territorium der Mittelbretagne hinaus.

In den Fotografien von Stéphane Duroy werden die Aspekte Zeit, Einzigartigkeit der Orte sowie die Bedeutung des Religiösen konkreter herausgearbeitet – bis hin zum Fotojournalismus. Durch das Mischen von Farb- und Schwarzweißaufnahmen stellt sich die Arbeit von Stéphane Duroy, der stets bestrebt ist, einen möglichst genauen Bezug zur Wirklichkeit herzustellen, deren Enthüllung alles andere als Klarheit schafft, als sehr facettenreich dar,“ beschreibt Cottin weiter.

Die Arbeiten werden zum ersten Mal im Rahmen der „Paris Photo“ ausgestellt. Das signierte Buch wird auf der Messe erhältlich sein.

Stéphane Duroy wurde 1948 in Tunesien geboren und lebt in Frankreich. 1977 beginnt er ein Projekt über den großen Umbruch, der sich unter Thatcher in England vollzieht, und setzt es anschließend in der ehemaligen DDR und in Polen fort. Stéphane Duroy fotografiert wenig und unter Einsatz minimaler Mittel. Die Bearbeitung ist subtil und ohne Farbeffekte (er mischt Farbe mit Schwarzweiß), um ein Europa des 20. Jahrhunderts darzustellen, das zwei grausame Kriege erlebte. Das Erinnern daran ist sein besonderes Anliegen. Stéphane Duroy widmet sich verstärkt dem Medium Buch und veröffentlichte u.a.: „L’Europe du Silence“, „Unknown“, „Distress“ und „Geisterbild“ bei Editions Filigranes.

Paulo Nozolino wurde 1955 in Lissabon in Portugal geboren. Er ist einer der herausragenden zeitgenössischen Fotografen. Seine Arbeiten – allesamt in Schwarzweiß – zeigen Asien, Europa und die arabische Welt in unglaublicher Finsternis, die vollkommen lichtundurchdringlich zu sein scheint. In den 30 Jahren seiner Karriere als Fotograf hat Nozolino seinen tragischen Blick durch Bilder intensiviert, deren Ursprung in seiner eigenen Geschichte liegt. Paulo Nozolino hat „Penumbra“ bei Editions Scalo, „Far Cry“, „Makulatur“ und „bone lonely“ bei Steidl veröffentlicht.

Über das Engagement der Leica Camera AG für die Fotografie

Die Leica Camera AG teilt die facettenreichen Ansichten und Arbeiten der zeitgenössischen Künstler über ein weltweites Netzwerk aus 14 Galerien. Hinzu kommen die Teilnahme an Festivals wie „Les Rencontres d’Arles“ und „ImageSingulières“ in Sète und Partnerschaften mit internationalen Messen wie der Paris Photo (Paris und Los Angeles). Ferner verleiht das Unternehmen drei renommierte internationale Preise: den Leica Oskar Barnack Preis (seit 1979), den Leica Oskar Barnack Nachwuchspreis und den Leica Hall of Fame Award.