„Ich sehe mich nicht als Dokumentarfotografen – Dokumentarfotografie meint, dass du dich heraushältst, dass du nicht mit im Bild bist, dass du nur aufzeichnest. Ich bin im Bild, aber ich bin nicht das Bild.“
Er ist einer der bedeutendsten Fotografen der USA, viele seiner Aufnahmen haben Geschichte geschrieben. Sein Blick ist unbestechlich, er ist empathisch, sensibel und kritisch, aber immer respektvoll gegenüber den Menschen, die er porträtiert. Ob Brooklyn Gang, Circus, East 100th Street, Subway oder Time of Change – zahlreiche Serien von Bruce Davidson haben sich längst in den Kanon der wichtigsten Reportagen und Bestandsaufnahmen des Lebensalltags in den USA eingeschrieben. Mit der Verpflichtung zu einer ganz persönlichen Sicht auf die Realität ist Davidsons Stil unverwechselbar. Eine besondere Mischung aus Nähe und Distanz, Neugier und Lässigkeit, Dokumentation und Anteilnahme prägt seine Bildsprache. In seinen sensiblen Porträtserien gelingt es ihm immer wieder, dem Betrachter oft erstaunliche Einsichten in sonst verschlossene Milieus zu eröffnen. Das Interesse am Leben und ein offener Blick auf die Umwelt sind dabei die Grundlage, genauso wie Vertrauen und Respekt die Konstanten für Davidsons Arbeit bilden und ihn als einen führenden Vertreter einer humanistisch geprägten Fotografie auszeichnen. Leica beruft Davidson für sein Lebenswerk in die Leica Hall of Fame.
Bruce Davidson wurde 1933 in Oak Park, Illinois, geboren. Als Zehnjähriger beginnt er zu fotografieren. 1951–1954 Studium am Rochester Institute of Technology, im Anschluss Laborant bei Eastman Kodak, 1955 Studium an der Yale University School of Design. Vollmitglied der Agentur Magnum Photos ab 1959. Erste Einzelausstellung 1963 im Museum of Modern Art, New York. Davidson war auch als Filmregisseur tätig. Zahlreiche Auszeichnungen und Ausstellungen. Er lebt in New York.