Top 5 der teuersten Kameras neu gemischt:
Wetzlar, 30. Juni 2025

Meilensteine aus der Geschichte der Fotografie anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Leica I versteigert

Nie zuvor entwickelte sich die Fotografie so rasant wie in den letzten 100 Jahren, und das sowohl in Hinblick auf ihre technischen Innovationen als auch auf ihren kulturellen Impact. Am Anfang dieser so produktiven Drangperiode stand die Leica I, die erste seriell hergestellte 35mm Kamera der Welt, die 1925 der Weltöffentlichkeit präsentiert wurde. Dem 100-jährigen Jubiläum dieses ikonischen Fotoapparats widmet die Leica Camera AG zahlreiche Feierlichkeiten rund um den Globus. Im Rahmen des in Wetzlar zelebrierten Leica Century Events fand dabei am 27. Juni die 46. Leitz Photographica Auction statt. Zu den versteigerten Raritäten aus der Historie der Fotografie zählten unter anderem die hundertste je produzierte Leica Serienkamera; die Leica M3 Nr. 700000; das Charity Los – eine von King Nerd gravierte Leica MP – sowie ein seltener M Prototyp. Den höchsten Preis der 46. Leitz Photographica Auction erzielte die 0-Serie Nr. 112 (ein Prototyp der Leica I) mit 7,2 Millionen Euro inklusive Premium.   

Die Leica I revolutionierte mit ihrem kompakten und handlichen Format vor 100 Jahren die Welt der Fotografie. Vor dem Start der Serienfertigung 1925 hatte die Leica Camera AG (damals noch unter dem Namen Ernst Leitz Werke) einige wenige Prototypen produziert – die Exemplare der sogenannten 0-Serie mit den Seriennummern 101-125. Der Verbleib von knapp einem Dutzend dieser Leica 0-Serien ist heute noch bekannt. Als Meilenstein der Fotografiegeschichte und Wegbereiter der Fotoreportage sind diese heute begehrte Sammlerobjekte. So auch die Leica 0-Serie Nr. 112, die das Auktionshaus am 27. Juni in der Leica Welt in Wetzlar versteigerte.  

„Für unser Auktionshaus ist es ein ganz besonderes Erlebnis, eine 0-Serie, welche zudem nach der Herstellung an Oskar Barnack übergeben wurde, anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Leica I versteigern zu dürfen“, erläutert Alexander Sedlak, Geschäftsführer von Leitz Photographica Auction. Die Bedeutung der 0-Serien als Fundament der modernden Fotografie könne gar nicht oft genug hervorgehoben werden. „Anhand dieser Prototypen wurde die wegweisende Leica I entwickelt, die den Fotojournalismus in neue Sphären führte und das Fotografieren vom extravaganten Hobby zum massentauglichen Phänomen machte. Dass die 0-Serie Nr. 112 letztlich für 7,2 Millionen Euro versteigert wurde, ist diesem außergewöhnlichen Stück Geschichte absolut angemessen.“ Die 0-Serie Nr. 112 ist damit die zweitteuerste Kamera aller Zeiten. Der Weltrekord liegt bei 14,4 Millionen Euro inklusive Premium – um diesen Betrag erstand ein Bieter die 0-Serie Nr. 105 bei der 40. Leitz Photographica Auction im Juni 2022.  

 

Charity Los, von King Nerd graviert 

Als beliebter Fixpunkt jeder Leitz Photographica Auction gilt das Charity Los. Diesmal stellte das Auktionshaus ein wahres Kamera-Kunstwerk für den guten Zweck zur Verfügung – eine Leica MP, auf welcher der britische Designer John Dowell (unter dem Künstlernamen King Nerd für seine Gravuren auf Luxus-Artikeln berühmt) den Leitz-Park in Wetzlar verewigt hatte. Auf 14.000 bis 15.000 Euro geschätzt, erzielte das Charity Los letztlich 18.000 Euro, die zur Gänze an den Verein „Licht ins Dunkel“ gehen. Das Auktionshaus stellt für das Charity Los kein Premium in Rechnung.  

 

Leica I Mod. A Anastigmat 

Ebenfalls unter den Highlights der 46. Leitz Photographica Auction befand sich die hundertste seriell hergestellte Leica Kamera. Passend zum Century Event ist die Leica I Mod. A Anastigmat mit der Seriennummer 225 zudem exakt 100 Jahre alt. Sie wurde am 29. Januar 1925 an Ogilvy, eine renommierte Werbe- und Marketingagentur mit Sitz in Großbritannien, ausgeliefert und ist damit wahrscheinlich die erste Leica, die jemals nach Großbritannien geliefert wurde. Eine extrem seltene und historisch bedeutsame Leica, die für 132.000 Euro inklusive Premium einen neuen Besitzer fand.  

 

Leica M3 Nr. 700000  

1955 schenkte Leica Professor Stefan Kruckenhauser, einem Pionier der alpinen Fotografie, die M3 Nr. 700000, welche als erstes seriennummeriertes Exemplar der legendären M-Serie einen hohen historischen Wert hat. Die Kamera ist in zahlreichen Publikationen dokumentiert und ihre Verleihung an Professor Kruckenhauser ein früher Beleg für die Tradition von Leica, einflussreiche Persönlichkeiten zu ehren. Die Leica M3 Nr. 700000 wurde für 3,36 Millionen Euro inklusive Premium versteigert und ist somit die teuerste Leica M-Kamera, die je verkauft wurde. In den Top 5 der teuersten Kameras aller Zeiten rangiert sie auf Platz vier.  

 

Leica M Prototyp  

Prototypen ikonischer Kameras sind bei Sammlerinnen und Sammlern traditionell besonders gefragt. Die 46. Leitz Photographica Auction bot in dieser Hinsicht gleich mehrere bemerkenswerte Lose, darunter einen einzigartigen Prototyp einer M-Kamera, der den Sucher mit der Leuchtmaske des Brennweitenrahmens in einem Element kombiniert. Das Gehäuse vereint zugleich Merkmale der M2 und der M4 und ist möglicherweise ein frühes Versuchsmodell, mit dem der abgewinkelte Rückspulknopf getestet wurde. Die Deckplatte ist individuell gestaltet und unterscheidet sich von jeder anderen Serien Leica. Der circa 1966 hergestellte Prototyp erzielte einen Preis von 432.000 Euro inklusive Premium. Der Schätzpreis von 200.000 bis 240.000 Euro wurde damit deutlich übertroffen. 

 

Leica Kameras für die Bundeswehr 

In den letzten Jahren offenbarte sich in den Versteigerungen von Leitz Photographica Auction ein großes Interesse an Kameras aus militärischer Anwendung. Besonders Fotoapparate, die Leica in olivgrün für die Bundeswehr produzierte, erfreuen sich heute enormer Beliebtheit. In dieser Hinsicht bot die 46. Leitz Photographica Auction mit der Leica M4 olive Bundeswehr eine besondere Rarität. Es existieren insgesamt nur 31 solcher M4 Kameras in olivgrüner Ausfertigung, und im Gegensatz zum vorliegenden Exemplar tragen nicht alle dieser Geräte den eingravierten Schriftzug „Bundeseigentum“ auf der Rückseite der Deckplatte. Auf 240.000 bis 280.000 Euro geschätzt, fand diese seltene M4 schließlich für 456.000 Euro inklusive Premium einen neuen Besitzer.   

 

Noctilux 0.95/50mm ASPH. 11612 Edition 'Titan' 

Für eine Überraschung bei der 46. Leitz Photographica Auction sorgte ein Noctilux-Objektiv: Das vor zwei Jahren vorgestellte und auf 100 Stück limitierte Noctilux 0.95/50mm ASPH. 11612 Edition 'Titan' war auf 50.000 bis 60.000 Euro geschätzt worden, brachte am Ende aber knapp das Achtfache ein. Ein Bieter ersteigerte das Objektiv für 240.000 Euro inklusive Premium.  

 

Leica ZM 1 Gold Edition  

Erstmalig wurde bei der 46. Leitz Photographica Auction eine seltene Leica ZM 1 Gold Limited Edition mit der Seriennummer 21 angeboten, von der nur 50 Stück existieren. Mit ihrem Doppelmetallgehäuse aus 18-karätigem Gold und Titan Grad 5 ist diese exklusive Uhr eine Hommage an die Handwerkskunst von Leica, inspiriert von der Leica I Model A Luxus Kamera von 1929 und konnte so das Interesse vieler Kamerasammlerinnen und -sammler wecken. Das edle Meisterwerk erzielte einen Preis von 26.400 Euro inklusive Premium. 

 

Auf Wiedersehen in Wien 

Wie immer gilt: Nach der Auktion ist vor der Auktion.  Im Herbst organisiert Leitz Photographica Auction zwei weitere Versteigerungen, beide in Wien. Am 30. Oktober findet die Fotografie-Auktion „Gestures“ in der Leica Galerie Wien statt. Am 22. November folgt die 47. Leitz Photographica Auction im Wiener Hotel Imperial. Das Team von Leica Camera Classics nimmt ab sofort Kameras bzw. Fotografien für diese Versteigerungen entgegen.  

 

Mehr Infos unter www.leitz-auction.com/auction  

 

Über Leica Camera Classics:

Das deutsche Traditionsunternehmen Leica Camera AG hat zwei Niederlassungen in Wien: Die Leica Camera Austria GmbH und die Leica Camera Classics GmbH. Letztere hat sich auf historische fotografische Geräte spezialisiert und verkauft, repariert und schätzt diese in der Westbahnstraße 40. An diesem Standort befindet sich zudem das größte Ersatzteillager für historische Leica Kameras weltweit. Aufgrund dieses einzigartigen Bestands können die Techniker vor Ort historische Leicas nach höchsten Sammler-Ansprüchen prüfen und bei Bedarf restaurieren, bevor diese auktioniert werden.

Zweimal im Jahr – Mitte Juni und Ende November – organisiert Leica Camera Classics die Leitz Photographica Auction, die weltweit wichtigste Versteigerung von Vintage Kameras, die Bieter aus über 100 Ländern anzieht. Zudem betreibt Leica Camera Classics den Leica Market Place, einen Online-Store, der Vintage- und Pre-owned-Kameras sowie historische Raritäten mit Schwerpunkt auf der Marke Leica aus aller Welt anbietet. 

 

100 Jahre Leica: Zeugin eines Jahrhunderts 

Die Leica Camera AG zelebriert im Jahr 2025 das 100-jährige Jubiläum der Leica I. Sie wurde 1925 erstmals auf der Leipziger Frühjahrsmesse der Öffentlichkeit vorgestellt und übertraf als erste in Serie gefertigte Kleinbildkamera alle Erwartungen. Denn dank ihres kompakten und handlichen Formats eröffnete sie völlig neue fotografische Einsatzmöglichkeiten. Unter dem Motto „100 Jahre Leica: Zeugin eines Jahrhunderts“ feiert die Leica Camera AG rund um den Globus eben diese Kamera, die die Welt der Fotografie revolutionierte. Auf internationalen Veranstaltungen der Leica Länderorganisationen in den Metropolen Dubai, Mailand, New York, Shanghai und Tokio werden verteilt über das gesamte Jahr kulturelle Projekte und außergewöhnliche Produkt-Sondereditionen präsentiert. Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildet die Jubiläumswoche am Unternehmensstandort in Wetzlar im Juni. Hinzu kommen hochkarätige Ausstellungen im weltweiten Netzwerk der Leica Galerien mit Werken herausragender Fotografinnen und Fotografen. 

 

Für weitere Informationen:

Leica Camera AG
Fabian Pecht                                          
Corporate Communications
fabian.pecht@leica-camera.com 

 

PM-Nachbericht-Auktion.pdf
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Über Leica Camera

Die Leica Camera AG ist ein internationaler Premiumhersteller von Kameras, Objektiven und Sportoptikprodukten mit einer über 150-jährigen Unternehmensgeschichte. Im Zuge seiner Wachstumsstrategie hat das Unternehmen sein Geschäft auf Mobile Imaging (Smartphones) sowie die Fertigung hochwertiger Brillengläser und Uhren ausgeweitet und ist mit eigenen Projektoren im Heimkino-Segment vertreten.   

Die Leica Camera AG mit Sitz in Wetzlar (Deutschland) und einem zweiten Produktionsstandort in Vila Nova de Famalicão (Portugal) verfügt über ein weltweites Netzwerk eigener Vertriebsgesellschaften mit über 120 Leica Stores. 

Die Marke Leica steht für exzellente Qualität, deutsche Handwerkskunst und Industriedesign verbunden mit innovativen Technologien. Fester Bestandteil der Markenkultur ist die Förderung der Kultur der Fotografie mit weltweit rund 30 Leica Galerien, Leica Akademien sowie internationalen Auszeichnungen wie dem Leica Hall of Fame Award und dem Leica Oskar Barnack Award (LOBA).