Leica Galerie Wien: Im Dialog
Ein fotografisches Gespräch zwischen Barbara Klemm und Lena Mucha

Im Dialog: Barbara Klemm & Lena Mucha: Den Weg bereiten für eine weibliche Perspektive auf politisches Geschehen – Fotografie als visuelle Geschichtsschreibung

Bilder vom Zeitgeschehen prägen unser Bewusstsein von Wirklichkeit, gerade deshalb sind nuancierte Perspektiven wichtig. Auch heute noch sind in der männerdominierten Welt der Pressefotografie weibliche Sichtweisen rar und viele Stimmen unterrepräsentiert. Um die Bedeutung der Fotografie für die Dokumentation von Zeitgeschehen aufzuzeigen, tritt die Pionierin der Pressefotografie Barbara Klemm in Dialog mit der Berliner Fotografin Lena Mucha. 

Leica Galerie Vienna

Leica Galerie Wien

Die Leica Galerie Wien zeigt vom 5. Dezember 2025 bis zum 7. Februar 2026 die Ausstellung „Im Dialog: Ein fotografisches Gespräch zwischen Barbara Klemm & Lena Mucha“. Sie ist Teil der internationalen Ausstellungsreihe zum 100-jährigen Jubiläum der Leica Fotografie, die in zwölf Leica Galerien weltweit herausragende fotografische Positionen aus Vergangenheit und Gegenwart in einen bildlichen Dialog setzt. 

Leica Galerie Wien

Die Ausstellung stellt die Werke der beiden ausgewählten Fotografinnen in einen spannenden Dialog über die Rolle der Fotografie in der Manifestation von Zeitgeschichte. Wie kaum eine andere deutsche Fotografin hat Barbara Klemm (geb. 1939) das politische Geschehen der letzten Jahre mit der Kamera begleitet. Über drei Jahrzehnte war sie feste Redaktionsfotografin für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), in dieser Funktion hat sie zahllose Ereignisse und Personen der deutschen und internationalen Politik und Kultur in Bilder gebannt – ohne die im Fotojournalismus nicht selten anzutreffende Sensationsgier, sondern mit Gespür für das Wesentliche und Respekt vor den fotografierten Menschen. 

In gleichem Maße ist es Lena Mucha (geb. 1983) gelungen, das Vertrauen ihrer Protagonistinnen, die sie über den Zweitraum von zwei Jahren begleitet hat, zu gewinnen und ihre persönlichen Geschichten zu dokumentieren. Politischer Aktivismus und Traumabewältigung sind dabei jene Themen, die es für Mucha in eine visuelle Sprache zu übersetzen galt. An Barbara Klemms Werk fasziniert Mucha vor allem der respektvolle Umgang mit dem Mensch vor der Kamera und der sensible Blick auf Geschehnisse. In ihrer Arbeit als Fotojournalistin übernimmt Barbara Klemm für Lena Mucha nicht zuletzt deshalb eine Vorbildfunktion: „Bilder beeinflussen, wie wir die Welt sehen, bewerten Ereignisse und bilden politische Meinungen. Durch unseren Blick, Empathie und das Interesse an den Menschen, mit denen wir arbeiten, können wir ein Gefühl vermitteln, das den Betrachter erreicht und Menschen über Grenzen verbinden kann,“ so Lena Mucha.

Barbara Klemm ist eine präzise Chronistin der Zeit. Ihre Aufnahmen sind eine Dokumentation wesentlicher Momente, die unser fotografisches Gedächtnis geprägt haben. Seit 1959 war die Fotografin bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung tätig, von 1970 bis Ende 2004 als fest angestellte Redaktionsfotografin mit den Schwerpunkten Politik und Feuilleton. Ob Studentenrevolte, Kalter Krieg und Mauerfall oder die Ära Kohl und das moderne Deutschland – Barbara Klemm machte das entsprechende Bild dazu. Darüber hinaus war sie in der ganzen Welt unterwegs und hat mit ihren Reisefotografien das Leben und den Alltag der Menschen in sensiblen Aufnahmen festgehalten. Barbara Klemm hat etliche Auszeichnungen erhalten, so zum Beispiel im Jahr 1989 den Erich Salomon-Preis für engagierten Bildjournalismus der Deutschen Gesellschaft für Fotografie und 2012 den Leica Hall of Fame Award für ihr Lebenswerk. Lena Mucha ist freiberufliche Fotografin in Berlin. 2011 machte sie in Köln ihren Masterabschluss in Politikwissenschaften und Sozialanthropologie. Ihre Fotoreportagen brachten ihr unter anderem das „Reporters in the Field“-Stipendium ein. 2016 war sie Stipendiatin für Magnum-Workshops mit Patrick Zachmann und David Alan Harvey. Ihre Arbeiten erschienen u. a. im Burn Magazin, in Vice Kolumbien, in der Huffington Post, im Stern und in Lensculture. In ihrer Arbeit fokussiert sie soziopolitische Themen und die Arbeit mit minorisierten Gruppen. Als Fotografin ist sie im Auftrag von National Geographic, GEO, Washington Post, CNN, Wall Street Journal, Der Spiegel, ZEIT, Ärzte ohne Grenzen u.a. unterwegs. 

Die Ausstellung „Im Dialog: Barbara Klemm und Lena Mucha“ ist vom 5. Dezember 2025 bis zum 7. Februar 2026 in der Leica Galerie Wien, Seilergasse 14, 1010 Wien, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Samstag von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr.

100 Jahre Leica: Zeugin eines Jahrhunderts

100 Years of Leica bright logo

Die Leica Camera AG zelebriert im Jahr 2025 das 100-jährige Jubiläum der Leica I. Sie wurde 1925 erstmals auf der Leipziger Frühjahrsmesse der Öffentlichkeit vorgestellt und übertraf als erste in Serie gefertigte Kleinbildkamera alle Erwartungen. Denn dank ihres kompakten und handlichen Formats eröffnete sie völlig neue fotografische Einsatzmöglichkeiten. Unter dem Motto „100 Jahre Leica: Zeugin eines Jahrhunderts“ feiert die Leica Camera AG rund um den Globus eben diese Kamera, die die Welt der Fotografie revolutionierte. Auf internationalen Veranstaltungen der Leica Länderorganisationen in den Metropolen Dubai, Mailand, New York, Shanghai und Tokio werden verteilt über das gesamte Jahr kulturelle Projekte und außergewöhnliche Produkt-Sondereditionen präsentiert. Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildete die Jubiläumswoche am Unternehmensstandort in Wetzlar im Juni. Hinzu kommen hochkarätige Ausstellungen im weltweiten Netzwerk der Leica Galerien mit Werken herausragender Fotografinnen und Fotografen.

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Die Ausstellung wurde mit der Hilfe von WhiteWall realisiert.