house in the forest

Ein Leben zwischen Licht und Schatten

Oliver Baer mit der Q3

26/11/2025

Licht statt Rausch – Oliver Baer auf dem Weg zu sich selbst

Der Schweizer Ex-Fotograf Oliver Baer kehrt an die Orte seiner Vergangenheit zurück – dorthin, wo er einst getrunken, geliebt, gelitten hat. Für die Photo Schweiz 2026 zeigt er eine berührende Serie aus Schwarzweissbildern, aufgenommen mit der Leica Q3. Sie sind ehrlich, roh, poetisch – und für ihn selbst «etwas vom Besten, was ich je gemacht habe. Es ist mehr Kunst, Ausdruck, echte Fotografie.» Es ist die Geschichte eines Mannes, der den Alkohol losgelassen hat, um das Licht wiederzufinden. Parallel zur Ausstellung an der Photo Schweiz erscheint am 6. Februar sein Buch «Belichtet & Benebelt», welches diese unfassbare Geschichte erzählt. 

"Der Schweizer Ex-Fotograf Oliver Baer kehrt an die Orte seiner Vergangenheit zurück – dorthin, wo er einst getrunken, geliebt, gelitten hat. Für die Photo Schweiz 2026 zeigt er eine berührende Serie aus Schwarzweissbildern, aufgenommen mit der Leica Q3. Sie sind ehrlich, roh, poetisch – und für ihn selbst «etwas vom Besten, was ich je gemacht habe. Es ist mehr Kunst, Ausdruck, echte Fotografie.» Es ist die Geschichte eines Mannes, der den Alkohol losgelassen hat, um das Licht wiederzufinden. Parallel zur Ausstellung an der Photo Schweiz erscheint am 6. Februar sein Buch «Belichtet & Benebelt», welches diese unfassbare Geschichte erzählt."

«Die Fotos entstanden ohne Druck, ohne Auftraggeber, ohne Erwartungen. Ich hatte Zeit. Kein Stress. Kein Druck. Ich konnte einfach hinsehen und den Moment auf mich wirken lassen. Das Ergebnis: Bilder, die eine leise, tiefe Kraft ausstrahlen – geprägt von Licht, Schatten und der Ehrlichkeit eines Mannes, der nichts mehr beweisen muss.»

Oliver Baer

Von der Fassade zur Freiheit

Früher war Oliver Baer ein gefeierter Fotograf, Produzent und Werbemensch. «Ich hatte ein riesiges Studio, ein Traumleben – und eine grosse Fresse.» Er lacht, aber ohne Stolz. «Ich war sehr arrogant, habe viele Leute, darunter auch meine Kollegen, verletzt. Ich habe versucht mich zu entschuldigen – und manche von ihnen respektieren mich heute für das, was ich geschafft habe.»

Der Alkohol begleitete ihn über Jahre – sechs Flaschen Weisswein am Tag, rund 150’000 Franken versoffen. «Der Alkohol hat mein Hochgefühl nach einer geilen Arbeit wieder runtergebracht. Ich dachte, ich brauche ihn zum kreativ sein.» Am 24. April 2023 zog er den Schlussstrich: «Es musste ein Ende geben. Dabei begleiteten mich auch dunkle Gedanken. Als ich mich überwinden konnte und endlich wusste: Morgen gehe ich in die Klinik, war das wie eine Erlösung. Ich musste mich nicht mehr verstellen. Ich konnte endlich ich sein.» Heute lebt er abstinent – und freier als je zuvor. «Ich bin auch kreativer ohne Alkohol. Es geht viel besser.»

Leica Q3 – Reduktion als Befreiung

«Leica war für mich immer das Sinnbild von Qualität und Unzerstörbarkeit. Eine Kamera fürs Leben.» Schon als Jugendlicher stand Oliver Baer vor dem Schaufenster von Foto Scheich in Baden und träumte von der Kamera mit dem roten Punkt. Heute fotografiert er ausschliesslich privat, mit der Leica Q3 – reduziert auf das Wesentliche. «Ich mache nur JPEGs, keine Raws, keine Nachbearbeitung, keine Blitze. Alles direkt aufs Handy. 1:1. Mehr brauche ich nicht mehr. Und ich werde nie mehr kommerziell fotografieren. Es schaudert mich schon, wenn ich nur daran denke.»

Die Q3 ist für ihn nicht nur Werkzeug, sondern Symbol: für Klarheit, Reduktion, Wahrheit. Dass Leica sein Projekt für die Photo Schweiz unterstützt, bedeutet ihm die Welt. «Die Unterstützung von Leica ist unglaublich. Ich musste weinen, als ich die Kamera bekam. Es war, als würde sich ein Kreis schliessen.» Seine Leica zwingt ihn zur Ruhe, zur Konzentration auf das Licht. «Leica ist eine andere Art der Fotografie. Licht und Schatten bewusst setzen, Belichtung prüfen, ruhig arbeiten, nicht rumklicken.»

«Die Unterstützung von Leica ist unglaublich. Ich musste weinen, als ich die Leica Q3 bekam. Es war, als würde sich ein Kreis schliessen.»

Oliver Baer

Belichtet und Benebelt

Abschluss eines Kapitels

Am 6. Februar 2026 erscheint sein Buch «Belichtet & Benebelt» – begleitet von einer Sonderausstellung an der Photo Schweiz. «Ich habe alles selbst gemacht. Selbst geschrieben, gestaltet und verlegt. Alle Rechte sind bei mir.» Das Buch erzählt von seinem Leben zwischen Glanz und Absturz, zwischen Rausch und Heilung.

«Das Schreiben hat mir enorm geholfen. Es ist einfach geflossen. Ich habe ein Jahr daran gearbeitet und glaube, das war nicht mein letztes Buch.» Es ist ein Schlussstrich – und ein Neuanfang zugleich. «Ich will nachher nicht mehr als kommerzieller Fotograf wahrgenommen werden. Das Buch ist mein Abschluss.»

 

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Kunst als Heilung

Heute engagiert sich Oliver Baer in der Prävention und spricht offen über Sucht, Druck und psychische Gesundheit. «Wir müssen über Probleme reden, nicht verschweigen. Nur so schaffen wir es als Gesellschaft.» Er fotografiert auch wieder – aber nur noch frei, ohne Auftrag. «Kommerzielle Fotografie kann ich nicht mehr. Wenn ich eine Anfrage bekomme, zieht sich in mir alles zusammen.»

Seine Arbeiten an der Photo Schweiz sind Ausdruck dieser Befreiung. «Es ist mehr Kunst als Fotografie. Mehr Gefühl als Technik. Mehr Wahrheit als Inszenierung.» Wenn die Ausstellung im Februar öffnet, schliesst sich für ihn ein Kreis. «Ich bin mega nervös – aber unglaublich dankbar. Es ist der perfekte Abschluss.» 

«Leica war für mich immer das Sinnbild von Qualität und Unzerstörbarkeit. Eine Kamera fürs Leben.»

Oliver Baer

Portrait

Über Oliver Baer

Oliver Baer (1988, Russikon ZH) war ein erfolgreicher Food- und Werbefotograf, lebte 15 Jahre lang ein Leben zwischen hochkarätigen Shootings und selbstzerstörerischem Alkoholmissbrauch. Nach zwei gescheiterten Ehen, finanziellen Tiefpunkten und der Sucht nach Anerkennung begann er im Jahr 2023 einen Suizidversuch, der in einem stationären Entzug endete. Im Buch «Belichtet & Benebelt» erzählt er seine Geschichte. Es wird, begleitet von einer Sonderausstellung an der Photo Schweiz, am 6. Februar 2026 veröffentlicht.