L´Art de Voir
Jean Marquis

Immer mit einem humanistischen Blick, hat Marquis sehr unterschiedliche Szenen in lebendiger s/w Fotografie eingefangen. Bilder aus der Welt der Mode, des Life Styles, Porträts bekannter Künstler, Straßenszenen aus Paris und vieles mehr.

Jean Marquis, geboren in Armentières, im Norden Frankreichs, verdankt seine Anfänge in der Fotografie einer Schlüsselfigur der internationalen Fotoszene der 1950er Jahre: Robert Capa, Cousin seiner jungen Frau Susie.

Marquis fand eine Anstellung bei Pictorial Service, das von Pierre Gassmann geleitete Labor und lernte dort die Grundlagen des Metiers. Mit einer von Henri Cartier-Bresson gekauften Leica begann er seine Karriere als Fotoreporter. Von 1953 bis 1957 war er selbst Mitglied der berühmten Fotoagentur MAGNUM, bevor er dann als Freelancer zahlreiche Fotoreportagen für The New York Times, l’Express, Time-Life, und Science & Vie realisierte. Ob in Montmartre, Paris oder im Hafen von Liverpool, in der Corrèze oder entlang der Deûle: stets war es ein sensibler und empathischer Blick mit welchem er die Menschen beobachtete.

Ende 1955 begann er eine mehrjährige Zusammenarbeit mit L’Express. Sein Schwerpunkt: Französische Politik, Algerien, Bedingungen der Arbeiterklasse und der Bauern, kulturelles Leben sowie Porträts von Schriftstellern und Künstlern.

Auch im hohen Alter arbeitete er stets in seinen Archiven, stellte aus, dokumentierte seine Bilder und beantwortete Interviews zur Entwicklung seiner Karriere, die mehr als 60 Jahre bestand.

Jean Marquis starb am 2. September 2019 im Alter von dreiundneunzig Jahren, umgeben von seiner Frau Susie und seinen Kindern Isabelle und Frédéric.

L´Art de Voir/die Kunst des Sehens…

Jean Marquis Bilder sind geprägt von seinem außerordentlichen Sinn von Sensibilität für die trivialsten Situationen. Sein Feingefühl für Komposition, ausgewogene Kontraste und das Zusammenspiel von Licht und Schatten sind der unverwechselbare Fingerabdruck seiner Werke. Seine Portraits reichen von Alfred Hitchcock, Salvador Dali über Jean-Paul Sartre bis Brigitte Bardot.